Als ich mich (mit Kind) mit Freunden traf meinte ein Freund: „Na Micha, machste heute wieder die Mutti?“
WTF! Was steckt denn hinter so einer Frage? Warum ist jemand, der sich um ein Kind kümmert „die Mutti“? Können nur Mütter so etwas? Ist Suse dann an ihren freien Tagen der Papi?
Frauen werden in vielen Bereichen des Lebens nicht genug anerkannt oder sind nur gut, wenn sie sich möglichst männlich verhalten (siehe Angela Merkel). Wie scheiße und ungerecht sich das anfühlen muss, wenn man so ungewöhnlich in etwas ist, dass man quasi in einer anderen Spielklasse spielen muss, hab ich in diesem Moment zum ersten mal gemerkt.
In Freuds Psychoanalyse gelten Frauen als Mangelwesen – als Männer ohne Penis. An meinen Kindertagen ist es andersherum. Da lässt mich die Welt spüren, dass sie mich auch für ein Mangelwesen hält – für einen Menschen ohne Muttifähigkeiten. Was für ein Quatsch!
Also: Ich mache nie und nimmer die Mutti, aber immer den Papi.
Mein persönliches Hasswort: „Ah, machst du dann die Vätermonate?“ Es GIBT keine Vätermonate, es gibt eine festgelegte Mindestanzahl von Monaten die BEIDE Partner in Elternzeit gehen müssen um 14 Monate Elterngeld zu beziehen, nicht VÄTERMonate. Aaaaaaah, da werd ich wahnsinnig.